Geschichte

Die evangelisch-lutherische Marienkirche in Meinersdorf (Erzgebirgskreis) ist eine schöne klassizistische Kirche.

Am 18.10.1812 fand die Einweihung der neu gebauten Kirche an der Straße nach Jahnsdorf statt. Sie steht höchstwahrscheinlich an der Stelle eines alten Vorgängerbaues – einer aus der vorreformatorischen Zeit stammenden Kapelle, die der Gottesmutter Maria geweiht war. Auf einem alten Altarbild in der Kirche ist eine abstrakte Abbildung dieser kleinen Kirche zu sehen.

Der Zustand der Kirche muss zu Beginn des 19. Jahrhunderts so beklagenswert gewesen sein, dass in den schweren Jahren der napoleonischen Besetzung nur ein Abbruch und Neubau der Kirche sinnvoll erschien. Nach den Unterlagen wurde die alte Kirche 1811 abgetragen und schon ein Jahr später konnte die neue Kirche geweiht werden.
Es gab  und gibt keinen Grund für evangelische Christen, eine nach der Mutter Jesu benannten Kirche umzubenennen – und so hat diese Kirche ihren Namen bis heute behalten.

Bis 1922 hat Meinersdorf als Filialkirche zum Pfarramt Jahnsdorf gehört und ist von dort aus versorgt worden. Ab 1922 war die Pfarrstelle mit einem eigenen Pfarrer besetzt.

Seit 1999 bildet die Kirchgemeinde mit Burkhardtsdorf ein Schwesterkirchverhältnis und wird von dort aus mit versorgt. Im Oktober 2012 haben wir miteinander der Einweihung der Kirche vor 200 Jahren mit einer Festwoche gedacht.

Über viele Jahre hindurch hat die kleine Kirchgemeinde ihre Kirche liebevoll saniert. Die Schmeisser-Orgel aus dem Jubiläumsjahr 1912 wurde einer Überholung unterzogen. Die Bleiglasfenster aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts strahlen nach der Restaurierung im neuen Glanze. 2008 konnten die beiden Eisenhartgussglocken aus dem Jahre 1949 durch zwei in der Glockengießerei in Lauchhammer gegossenen Bronzeglocken ersetzt werden. Sie bilden nun gemeinsam mit der Bronzeglocke von 1921 ein kleines, aber schönes Dreiergeläut. Die beiden Eisenhartgussglocken sind auf dem Friedhof aufgestellt und zeugen vom Willen zum Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg. Auf der neuen großen Glocke ist das Abbild der Marienfigur eingegossen. Einher mit der Glockenweihe gingen die Arbeiten zur Erneuerung des Dachreiters, in dem sich der neue Glockenstuhl aus Eichenholz befindet und des gesamten Daches. Eingeschlossen in diese Arbeiten war auch die Erneuerung der Turmuhr, deren mechanisches Laufwerk immer noch in Betrieb ist und durch Gemeindeglieder liebevoll betreut wird.

Nach Abschluss der Außenarbeiten an der Kirche im Jahre 2011 wurde noch einmal für die Innensanierung gesammelt und im Frühjahr 2012 konnten die Malerarbeiten durchgeführt werden. Dabei konnte auf eine sehr solide und geschmackvolle Innengestaltung der Kirche aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zurückgegriffen werden.